Verleihung der SFIAR-Forschungspreise 2024

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Swiss Forum for International Agricultural Research

Afrika: Gesündere Pflanzen für ein besseres Leben

(Zollikofen)(PPS) Helena Ström hat in ihrer Dissertation an der ETH Zürich agronomische und soziologische Ansätze zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit in Yams-Kulturen in der Elfenbeinküste untersucht. Sie wird am 10. Dezember in Bern mit dem diesjährigen Forschungspreis des Schweizerischen Forums für Internationale Agrarforschung (SFIAR) ausgezeichnet. Daria Odermatt erhält einen Preis für ihre Masterarbeit an der Universität Zürich über die Wirkung der Zwischenfrucht Desmodium auf den HerbstHeerwurm, einen gefürchteten Schädling in Afrika.

Um ihre Erträge zu steigern, brauchen die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Afrika gesündere Pflanzen. Dazu beitragen können die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und der Schutz der Pflanzen vor Schädlingsbefall. Beide Gewinnerinnen der diesjährigen SFIAR Awards leisten wichtige Beiträge zur Erreichung dieser Ziele. 

Biokohle und ganzheitliche Ansätze

Helena Ström hat das Management der Bodenfruchtbarkeit in Yams-Kulturen in der Elfenbeinküste untersucht. Sie befasste sich mit verschiedenen Bereichen im Management der Bodenfruchtbarkeit: Mit der Frage, ob Biokohle die Produktivität der Pflanzen und die Bodeneigenschaften verbessert, mit der Wahrnehmung der Bäuerinnen und Bauern in Bezug auf Böden und auf das Management der Bodenfruchtbarkeit und mit einem Lernspiel, einem «Serious Game», das als Instrument zur Vermittlung von Wissen dient.

Die Arbeit von Helena Ström zeigt, dass der Einsatz von Biokohle keinen signifikanten Anstieg der Erträge gebracht hat und korrigiert damit frühere allzu positive Darstellungen von Biokohle. Gleichzeitig zeigt sie die Wichtigkeit von ganzheitlichen Ansätzen auf, die die agronomische und die menschliche Dimension berücksichtigen sowie das traditionelle Wissen der Bäuerinnen und Bauern einbeziehen.

Abwehr gegen den Heerwurm

Daria Odermatt untersuchte die Auswirkungen der Zwischenfrucht Desmodium auf den HerbstHeerwurm (englisch: fall armyworm), einen gefürchteten Schädling, der Maiskulturen in Afrika zerstört. Sie wollte wissen, ob Desmodium-Zwischenfrüchte potenziell bioaktive flüchtige Stoffe freisetzen und ob diese eine abwehrende Wirkung auf die Eiablage und das Flugverhalten des Herbst-Heerwurms haben.

Daria Odermatt konnte eine ganze Anzahl flüchtiger Substanzen nachweisen, die von Desmodium freigesetzt werden. In ihren Verhaltensexperimenten zeigte sich jedoch keine deutlich abstossende Wirkung dieser Substanzen auf den Herbst-Heerwurm. Die Arbeit liefert aber wichtige Erkenntnisse für die weitere Erforschung der Wirksamkeit von Desmodium in der Schädlingsbekämpfung.

Preisverleihung

Die Preisträgerinnen arbeiten in unterschiedlichen Forschungsbereichen, zeigen aber beide vielversprechende Ansätze, wie die Pflanzengesundheit und damit die Lebensgrundlagen der lokalen Bevölkerung verbessert werden können. Das SFIAR zeichnet Helena Ström mit dem SFIAR PhD Award von CHF 5'000 und Daria Odermatt mit dem Master's Thesis Award von CHF 1'000 aus.

Die Präsidentin des SFIAR, Dr. Lindsey Norgrove, wird beide Preise am Dienstag, 10. Dezember 2024, an der Universität Bern im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung mit dem Titel "Healthier plants for a better life – Innovations in plant science to support food security" überreichen. Zwei thematische Experten werden die Forschung der Gewinnerinnen in einen breiteren Kontext stellen: Prof. Dr. Emmanuel Frossard, Professor für Pflanzenernährung an der ETH Zürich und Prof. Dr. Ted Turlings, Professor für chemische Ökologie an der Universität Neuenburg.

SFIAR-Forschungspreise

Seit 2008 zeichnet das Schweizerische Forum für Internationale Agrarforschung (SFIAR) jährlich innovative Schweizer Projekte aus. Mit diesem Engagement will SFIAR die Bemühungen zahlreicher Schweizer Institutionen in der landwirtschaftlichen Forschung für Entwicklung unterstützen. Der Preis wird von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und der Syngenta Stiftung für nachhaltige Landwirtschaft gestiftet.

Weitere Informationen zur Preisverleihung und zu den Projekten sowie Fotos sind verfügbar unter: www.sfiar.ch/award  

Pressekontakt: 

Swiss Forum for International Agricultural Research (SFIAR)
Felix Hintermann
Executive Secretary
c/o BFH-HAFL, Länggasse 85, 3052 Zollikofen, Switzerland
+41 31 910 21 91