Verdeckte Recherche im Max-Planck-Institut Tübingen

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Soko-Tierschutz / BUAV

Erneut grausame Tierversuche aufgedeckt

(Winterthur)(PPS) Am Max-Planck-Institut in Tübingen werden, wie gestern in der Sendung «Stern TV» aufgedeckt wurde, grausame Experimente mit Affen durchgeführt. Um der Öffentlichkeit aufzuzeigen was dort passiert, hatte ein Tierschützer 6 Monate als Tierpfleger mitgearbeitet und den Alltag der Affen mit der Kamera festgehalten. Auf den Schock-Aufnahmen sieht man ganz klar grausame Tierquälereien.
Die AG STG (Aktionsgemeinschaft Schweizer Tierversuchsgegner) kritisiert schon lange die grausamen Zustände in Tierversuchslabors, und fordert endlich eine ernsthafte politische Diskussion über die Tierversuchsforschung.

Was auf den Aufnahmen der Organisationen Soko-Tierschutz und BUAV zu sehen ist, ist erschütternd. Man sieht blutverschmierte Affen mit offenen Wunden, Tiere die sich übergeben, apathische Affen und solche die sich vollkommen verhaltensgestört nur noch stereotyp bewegen. Affen werden stundenlang auf sogenannte Primatenstühle gefesselt. In diesem Stuhl werden ihre Köpfe mit Schrauben fixiert, damit sie sich nicht bewegen können. Die Versuche dienen der Grundlagenforschung um dabei die Wahrnehmungen und das Gedächtnis der Primaten zu erforschen. Dabei müssen die Affen z.B. Aufgaben am Bildschirm lösen. Nach Angaben des Max-Planck-Instituts (MPI) seien die Tiere dabei unter mässiger Belastung und sie würden artgerecht gehalten. Doch Transparenz scheint kein Thema zu sein. Ein SWR-Reporter versuchte wochenlang vergeblich einen Termin bei den Hirnforschern des Max-Planck-Instituts in Tübingen zu erhalten.

In den Aufnahmen sieht man, dass ein Affe betäubt auf den Stuhl gefesselt wird. Vermutlich hatte er sich davor zuviel gewehrt. Als dieser dann aufwacht gerät er völlig in Panik. Ebenfalls hat der Tierpfleger dokumentiert, dass Affen, um deren Zusammenarbeit zu erzwingen, über mehrere Tage nichts zu trinken bekommen. Ein vor kurzem operierter Affe versuchte sich das Implantat aus dem Schädel zu reissen und ein weiterer Affe wurde durch eine Infektion infolge des Implantats halbseitig gelähmt.

«Wenn ich diese Aufnahmen sehe bin ich fassungslos und es macht mich wütend, dass Forschung aus dem Mittelalter im 21. Jahrhundert immer noch Alltag ist. Muss man mit den heutigen Bildgebenden Verfahren usw. immer noch Köpfe aufbohren und zersägen um darin einen Einblick zu erhalten?» fragt Andreas Item, der Geschäftsführer der AG STG, und kritisiert scharf: «In der Öffentlichkeit behaupten Universitäten und Hochschulen immer wieder, dass ihre Versuche quasi «human» seien. Doch diese Aufnahmen zeigen einmal mehr die grausamen Schrecken in den Labors. Und das sogar noch für sinnlose Experimente der Grundlagenforschung!»

Solche Bilder müssen zu einem Umdenken führen. Rechtfertigt Neugier wirklich jegliche Tierversuche oder müsste eine echte Güterabwägung zwischen den Interessen von Mensch und Tier stattfinden? Insbesondere in der Grundlagenforschung, bei der nach keinem medizinischen Erfolg geforscht wird, und die Jahrzehnte ohne nachweisbaren Nutzen stattfinden kann, stellt sich diese Frage. Es müssen klare gesetzliche Regelungen gemacht werden, ob man wirklich unbeachtet des verursachten Leids weiterhin alle möglichen und unmöglichen Fragen versuchen darf zu beantworten – bzw. es müssen ethische und wissenschaftliche Grenzen gezogen werden.

Tierversuchsergebnisse sind zu über 92% nicht auf Menschen übertragbar. Deshalb warnt die AG STG schon lange vor den enormen Risiken und Gefahren des Tierversuchs und setzt sich für eine innovative und für Patienten nützliche Forschung ein, die mittels Bevölkerungsstudien, Zellforschung, Computersimulationen und Biochips zu relevanten medizinischen Erkenntnissen gelangt.

Fotogalerie aus dem Max-Planck-Institut: hstern.de/tv/sterntv/aufnahmen-eines-tierschuetzers-bilder-aus-dem-tierversuchslabor-des-max-planck-instituts-in-tuebingen-2137030.html

Firmenportrait: 

Die Organisation AG STG (Aktionsgemeinschaft Schweizer Tierversuchsgegner) besteht seit 1981. Sie lehnt Tierversuche aus medizinischen, aus wissenschaftlichen sowie aus ethischen Gründen ab. Die Organisation engagiert sich für einen innovativen, zukunftsorientierten und führenden Forschungsstandort Schweiz und somit für eine Wissenschaft ohne Tierversuche. Die medizinische Wissenschaft muss sich endlich wieder am Menschen orientieren und dabei die Ursachenforschung und die Vorbeugung gegen Krankheiten in den Vordergrund stellen.

Pressekontakt: 

AG STG – Aktionsgemeinschaft Schweizer Tierversuchsgegner
Ansprechpartner:
Andreas Item
Geschäftsführer

AG STG
Brisiweg 34
CH-8400 Winterthur
E-Mail: andreas.item @ agstg.ch
Internet: agstg.ch