Genossenschaftsbewohner verbrauchen weniger Wohnfläche
Bewohner von gemeinnützigen Wohnungen verbrauchen deutlich weniger Wohnfläche als der Schweizer Durchschnitt
(ZÜRICH)(PPS) Bewohner von Genossenschaftswohnungen beanspruchen durchschnittlich knapp ein Viertel weniger Wohnfläche als der Schweizer Durchschnitt. Während der Wohnflächenverbrauch 45 Quadratmeter pro Person im Schnitt beträgt, kommen in Genossenschaften und anderen gemeinnützigen Bauträgern die Bewohner mit 35 Quadratmetern pro Kopf aus. Damit leistet der gemeinnützige Wohnungsbau einen Beitrag zu einem haushälterischen Umgang mit dem Boden und bietet sich an als griffiges Instrument gegen die weitere Zersiedelung des Landes.
Die neuen Zahlen des Bundesamts für Wohnungswesen für das Jahr 2013 bestätigen: Wohnbaugenossenschaften und andere gemeinnützige Bauträger gehen haushälterischer mit dem Boden um als andere private oder institutionelle Bauträger. Der durchschnittliche Wohnflächenverbrauch in der Schweiz beträgt 45 Quadratmeter pro Person. Bewohner von gemeinnützigen Wohnungen verbrauchen jedoch im Mittel nur 35 Quadratmeter. Besonders gut ausgelastet sind die grossen Wohnungen von 80 Quadratmetern und mehr. In Wohnungen mit einer Fläche von 80 bis 99 Quadratmetern wohnen bei Genossenschaften durchschnittlich 2,6 Personen, während im Schweizer Durchschnitt in einer solchen Wohnung nur 2,2 Personen leben. Bei einer Wohnfläche von 100 bis 119 Quadratmetern zeigt sich die bessere Belegung noch deutlicher. Im Schweizer Durchschnitt bewohnen 2,5 Personen, im gemeinnützigen Sektor 3,1 Personen eine Wohnung dieser Grössenklasse. Der geringere Wohnflächenverbrauch bei Genossenschaften zieht sich auch über alle Altersklassen und Nationalitäten der Haushaltsmitglieder hindurch.
Verdichtung heisst das Gebot der Stunde. Es reicht jedoch nicht, mehr Wohnungen auf einer bestimmten Fläche zu bauen. Eine tatsächliche Verdichtung wird erst erreicht, wenn auf dieser Fläche mehr Personen leben. Eine gute Wohnungsbelegung ist deshalb das A und O, um die Zersiedelung zu stoppen. Ein kleines Gedankenexperiment am Beispiel der Stadt Zürich: Der durchschnittliche Wohnflächenverbrauch beträgt hier 40,5 Quadratmeter pro Person. Würden die Stadtzürcher durchschnittlich auf nur 35 Quadratmetern leben, könnte die Stadt über 60 000 weitere Personen aufnehmen, ohne eine einzige zusätzliche Wohnung zu bauen. Dies dürfte auch die Stadtkasse freuen. Denn je dichter ein Quartier besiedelt ist, desto höher sind die Steuereinnahmen. Zudem erübrigen sich teure Infrastrukturausbauten.
Wohnbaugenossenschaften Schweiz ist die Dachorganisation von mehr als 1000 Wohnbaugenossenschaften und weiteren gemeinnützigen Wohnbauträgern mit insgesamt über 140'000 Wohnungen. Der 1919 gegründete Verband steht im Dienste seiner Mitglieder, die auf gemeinnütziger Grundlage preisgünstigen Wohnraum erstellen und bewirtschaften. Zusammen mit ihnen strebt er im ganzen Land eine ausreichende Versorgung mit preisgünstigem, vorzugsweise genossenschaftlichem Wohnraum an. wbg-schweiz.ch, info @ wbg-schweiz.ch
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