15 Jahre für energieeffiziente Sanierungen
150 Personen haben gestern Dienstag im Kursaal Bern das 15-Jahr-Jubiläum des GEAK gefeiert. Mit den 177’970 Gebäuden, für die bisher ein Energieausweis erstellt wurde, hat der GEAK in den letzten 15 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz der Schweizer Gebäude geleistet.
Für 177’970 Gebäude wurde in den letzten 15 Jahren ein GEAK, ein Gebäudeenergieausweis der Kantone, publiziert. Das bedeutet: Für rund 8 Prozent aller beheizten Schweizer Gebäude wurde ein GEAK erstellt. Oder anders: Für 125 km2 Energiebezugsfläche (EBF) wurde ein GEAK publiziert, was mehr als der Fläche der Stadt Paris entspricht. «Der GEAK hat in den letzten 15 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz geleistet, aber wie die Zahlen zeigen, haben wir noch Luft nach oben», sagt Fabian Peter, Präsident des Vereins GEAK und Regierungsrat des Kantons Luzern. Aktuell ist eine Bestellung grundsätzlich freiwillig. Gewisse Kantone sehen jedoch ein GEAK-Obligatorium bei Handänderungen oder Heizungsersatz vor. Präsident Fabian Peter betont: «Mit erneuerbarer Energie aus der Schweiz erreichen wir nicht zuletzt auch mehr Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit. Darum ist es wichtig, dass wir gemeinsam die Energieeffizienz rasch erhöhen und den erneuerbaren Energien zum Durchbruch verhelfen.»
Je nach Statistik ein anderes Bild
Je nachdem, welche Statistik hinzugezogen wird, schwingen denn auch andere Kantone obenaus. Werden beispielsweise nur die GEAK ohne Beratungsberichte gezählt, stechen die Westschweizer Kantone hervor: Dank einer GEAK-Pflicht bei Handänderungen haben im Kanton Waadt bereits 19 Prozent aller beheizten Gebäude einen GEAK, in Freiburg sind es 15 Prozent, in Neuenburg 11 Prozent. «Diese Rechnung wäre aber zu einfach», sagt Andreas Meyer Primavesi, Geschäftsführer des GEAK. «In Kantonen mit GEAK-Pflicht bei Handänderungen gibt es beispielsweise mehr GEAK-Bestellungen, jedoch kombiniert mit einer hohen Anzahl an tiefen Klassifizierungen, also einer schlechteren Energieeffizienz.» Anders sieht dies beispielsweise beim Kanton Bern aus. «Da haben wir zwar pro Anzahl Gebäude eine etwas tiefere Anzahl GEAK-Bestellungen, aber die energetische Klassierung nach der Aufdatierung, also im sanierten Zustand, sind über dem Schweizer Durchschnitt. Das liegt eindeutig an der aktiven Berner Förderpolitik», so Meyer Primavesi.
Gebäude sind einfacher vergleichbar
Der GEAK basiert auf einer einheitlichen Berechnungsmethodik für Gebäude. Er enthält unter anderem die grafische Darstellung der Klassierung von Gebäudehülle, Gebäudetechnik und direkter CO₂-Emissionen. Als Grundlage gelten schweizweit die gleichen Kriterien und Berechnungswerte. So können Gebäude untereinander verglichen werden, was beispielsweise ein grosser Vorteil bei der Beurteilung von Kauf- und Mietangeboten oder bei Modernisierungsplänen ist. Für den Geschäftsführer Andreas Meyer Primavesi war die Einführung eines gut strukturierten Beratungsberichts im Jahr 2012 und dessen komplette Neugestaltung vor wenigen Wochen ein Meilenstein. «Erst mit dem Beratungsbericht, also im Rahmen des GEAK Plus, entfaltet der GEAK seine ganze Wirkung», sagt er. Der GEAK Plus geht einen Schritt weiter und weist auf die Potenziale des Gebäudes hin. GEAK Expertinnen und Experten zeigen dabei beispielsweise auf, ob das Potenzial für eine PV-Anlage vorhanden, eine Erdsondenbohrung möglich oder eine Fassadensanierung sinnvoll ist.
Trotz der positiven Entwicklungen fordert der Geschäftsführer mehr Tempo: «Wir müssen schneller werden und innert weniger Jahre für jedes beheizte Gebäude in der Schweiz einen GEAK erstellen. Und dies, ohne die Qualität der Publikationen zu vermindern», sagt Andreas Meyer Primavesi. «Ich bin zuversichtlich – denn 15 Jahre nach der Geburt des GEAK stehen uns ganz neue digitale Methoden und beinahe 180'000 Erfahrungswerte zur Verfügung, von denen wir in der Zukunft profitieren können.»
Über den GEAK Der schweizweit einheitliche Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) bewertet die Qualität der Gebäudehülle, die Effizienz der Gesamtenergie und die direkten CO2-Emissionen. Der GEAK Plus beinhaltet zudem einen Beratungsbericht mit mehreren Varianten von energetischen Sanierungen.
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