Armut ist in der Schweiz kein Randphänomen

Armut ist in der Schweiz kein Randphänomen
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Schweizer Tafel

(Kerzers)(PPS) Gemäss der jüngsten Zahlen des Bundesamtes für Statistik lebt 7,5 Prozent der Schweizer Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Die Schweizer Tafel, die sich aktiv für diese Betroffenen einsetzt, fordert mehr Solidarität. Armut ist in der Schweiz kein Randphänomen.

7,5 Prozent oder 615 000 Personen sind in der Schweiz von Armut direkt betroffen [BFS]. Dies ist der Fall, wenn eine Einzelperson mit einem maximalen Haushaltseinkommen von 2247 Franken und eine vierköpfige Familie mit 3981 Franken im Monat auskommen muss.

Diese Zahlen, die das Bundesamt für Statistik heute publiziert hat, sprechen eine deutliche Sprache. Trotz einem hierzulande gut ausgebauten System der sozialen Sicherheit: «Armut ist in der Schweiz kein Randphänomen», betont Daniela Rondelli, Geschäftsleiterin der Schweizer Tafel. «Wer nie arm gewesen ist, kann sich nicht vorstellen, wie es ist, arm zu sein», ergänzt sie. «Dies sollte sich die Politik bei allen Diskussionen um Sparmassnahmen bewusst sein.»

Die Schweizer Tafel leistet mit ihren Angestellten und Freiwilligen durch die Verteilung überschüssiger, einwandfreier Lebensmittel an soziale Institutionen täglich einen Beitrag zur Linderung der Armut in der Schweiz. «Armut betrifft alle Lebensbereiche und jede Altersklasse. Wer arm ist, hat zum Beispiel weniger Perspektiven im Ausbildungsbereich, lebt oft sozial isoliert und muss bei der Ernährung mit Einschränkungen leben. Letzteres kann einen negativen Einfluss auf die Gesundheit haben», erklärt Daniela Rondelli.

Zu den Betroffenen gehörte Jakob Wampfler, der den Sprung aus der Armutsfalle geschafft hat. Auf die Frage wie er Armut erlebte, antwortet der Berner Oberländer: «Total erniedrigend. Es bedeutet, völlig daneben zu sein, schräg angeschaut zu werden, mitleidige Blicke, verächtliche Blicke.»

Deshalb wünscht sich die Schweizer Tafel mehr Solidarität. «Denn die Stärke einer Gesellschaft misst sich am Wohl der Schwächsten», so Daniela Rondelli.

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