Starke Zunahme von Betrugsinseraten bei Online-Wohnungsinseraten

Zürich, 09.7.2012 – Die Übernachfrage nach Wohnungen in der Stadt Zürich lockt immer mehr Betrüger auf Online-Immobilienportale. Bei ihrem Vorgehen werden die hauptsächlich ausländischen Betrüger dabei immer dreister. Statt lediglich falsche Wohnungen zu scheinbar günstigen Preisen anzubieten und dadurch die Vorauskaution zu kassieren, benutzen sie inzwischen auch gestohlene Identitäten von Schweizer Bürgern, um die Inserate glaubwürdiger erscheinen zu lassen.

Die nicht abreissende Bevölkerungszunahme in der Schweiz macht es für Wohnungssuchende immer schwieriger, eine Traumwohnung zu finden. Die sich zuspitzende Situation erkennen wohl auch findige Betrüger, die es auf verzweifelte Wohnungssuchende abgesehen haben. Alleine im Mai 2012 wurden 38 Betrugsinserate auf der Immobilienplattform UrbanHome herausgefiltert. Dies entspricht einer Zunahme um mehr als 100% im Vergleich zum Vorjahr. Solche Betrugsinserate nutzen systematisch die steigenden Mietzinsen, aber auch die Unwissenheit von Wohnungssuchenden aus, indem sie attraktiv erscheinende Mietobjekte unter der Voraussetzung einer Vorauszahlung der Mietkaution zusprechen. Sobald die Überweisung, meist auf ein ausländisches Konto, getätigt ist, hört man nichts mehr von dem vermeintlichen Vermietern. Nikkole Schumacher von UrbanHome dazu: "Trotz unseres automatischen Sicherheitsfilters müssen wir zunehmend zweifelhafte Inserate auch manuell überprüfen, da die Betrugsinserate von Tag zu Tag immer schwieriger zu identifizieren werden." Die Kriminellen kopieren echte Wohnungsinserate und missbrauchen so die Identität von realen Schweizer Personen, um mehr Vertrauen zu erwecken. Während Betrüger bisher meist in zweifelhaftem Deutsch oder Englisch inserierten und somit leichter zu erkennen waren, inserieren sie zunehmend in perfektem Deutsch.

Zielgruppe Ausländer und Expatriates

Die Analyse aus tausenden Inseraten zeigt, dass vor allem Ausländer und Expatriates zur Zielgruppe gehören. Die typischen Betrugsinserate beinhalten meist kleinere Wohnungen, deren vorauszuzahlenden Mietkautionen oft kleinere Beträge zwischen 500.- bis 1000.- CHF sind und deswegen weniger hinterfragt werden. Nicht selten stehen Ausländer und Expatriates unter grossem Druck, möglichst rasch eine Bleibe zu finden, weswegen sie schneller ein Risiko einzugehen vermögen. Nikkole Schumacher von UrbanHome dazu: "Ausländer, vor allem auch Expatriates, die nicht mit unserem System vertraut sind, nur wenig oder gar kein Deutsch sprechen und auch meist auf eigene Faust suchen, sind leichte Beute für solche Betrüger."

Folgende Punkte sollten Wohnungssuchende bei der Online-Wohnungssuche beachten:

• Nie eine Wohnung mieten, bevor man sie nicht besichtigt hat
• Nie die Mietkaution im voraus zahlen, erst nach der Mietvertragsunterzeichnung
• Vorsicht bei Wohnungsinseraten, wenn der Vermieter im Ausland ist