Schweizer RentnerInnen sind ungenügend vor Inflation geschützt – auch im OECD-Vergleich fällt die Schweiz zurück

OECD Pensions at a Glance 2023

(Bern)(PPS) In über der Hälfte der OECD-Länder sind die Renten vollständig vor Inflation geschützt. In der Schweiz ist das Gegenteil der Fall. Bereits mit einer «tiefen» Inflation von 1.5 Prozent verlieren die Renten der 2. Säule bis ans Lebensende. Rund zwanzig Jahre nach Rentenantritt haben sie bereits über einen Viertel an Kaufkraft eingebüsst.

In den meisten OECD-Ländern hat sich die Inflation stärker negativ auf die Ausgaben älterer Menschen ausgewirkt als auf die Ausgaben von Erwerbstätigen. Die Lebenshaltungskosten sind in vielen Ländern für ältere Menschen schneller gestiegen als für andere Altersgruppen. Das zeigt der heute von der OECD publizierte Rentenbericht klar auf.

Doch während mehr als die Hälfte der OECD-Länder die Renten vollständig vor der Inflation schützen, ist in der Schweiz das Gegenteil der Fall. Die Pensionskassenrenten werden überhaupt nicht an die Teuerung angepasst werden. Das trifft sowohl die Erwerbstätigen als auch die RentnerInnen. Bereits bei einer «„tiefen» Inflation von 1.5 Prozent drohen RentnerInnen drastische Kaufkraftverluste. Zwanzig Jahre nach der Pensionierung hat die PK-Rente mehr als einen Viertel an Wert verloren. Für den SGB ist klar: dieser Rentenzerfall kann nur über die Annahme der Volksinitiative für eine 13. AHV-Rente ausgeglichen werden.

Der OECD-Rentenbericht zeigt auch deutlich auf: in allen Ländern gibt es erhebliche Ungleichheiten in der Lebenserwartung. Personen mit tieferen Einkommen und Bildungsabschlüssen und Arbeitnehmende in harten Berufen werden weniger alt. Die OECD fordert die Politik dazu auf, diese Ungleichheit bei der Festlegung der Rentenhöhe zu berücksichtigen. Doch auch hier fällt die Schweiz weit zurück. Mehr als zwei Drittel der OECD-Länder kennen besondere Rentenregelungen für Arbeitnehmende in gefährlichen oder beschwerlichen Berufen. In der Schweiz gibt es keine solche gesetzlichen Erleichterungen. Und bestehende Sozialpartnermodelle werden gefährdet durch die Renteninitiative der Jungfreisinnigen.

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