Delegiertenversammlung 2019 von Procap Schweiz in Brig

Inklusion: Reduzierung der Lücke zwischen Theorie und Praxis
 
(Olten)(PPS) Bei der diesjährigen Delegiertenversammlung von Procap Schweiz in Brig haben sich die Teilnehmenden unter anderem mit der Frage nach der Deckung der Grundbedürfnisse von Menschen mit Behinderungen beschäftigt. Während der zweitägigen Veranstaltung wurden die sozialpolitische Arbeit des Verbands hervorgehoben sowie zwei neue Mitglieder im Zentralvorstand begrüsst.

Der Stadtpräsident von Brig-Glis, Louis Ursprung, begrüsste an der diesjährigen Delegiertenversammlung die Teilnehmenden und Delegierten von Procap Schweiz, die aus der gesamten Schweiz angereist waren und welche die rund 22000 Mitglieder von Procap repräsentieren. Im Anschluss diskutierten Vertreterinnen und Vertreter von Procap sowie aus der Politik an einem Rundtisch Fragen zu Inklusion und zur Deckung der Grundbedürfnisse von Menschen mit Behinderungen. Zwar ist Inklusion auf dem Papier bereits Realität, denn es existieren sowohl Strukturen zum Schutz der Menschen mit Behinderungen als auch verschiedene Gesetze, in denen ihre Gleichstellung festgeschrieben ist. In der Praxis bleibt die Inklusion von Menschen mit Behinderungen jedoch deutlich hinter den Ansprüchen zurück.

So sind Menschen mit Behinderungen in ihrem Alltag noch immer mit zahlreichen Einschränkungen konfrontiert, nicht nur physischer Art, sondern auch gesellschaftlicher Natur. Zudem werden sie viel zu oft Opfer von Diskriminierung. Alex Fischer, Leiter Sozialpolitik bei Procap Schweiz, betonte: «Eine Behinderung führt fast zwangsweise zu Einschränkungen. Doch es ist unerträglich, dass zusätzliche Einschränkungen auf der Basis von Vorurteilen existieren.»

Während des von der Journalistin Anna-Lisa Achtermann moderierten Rundtischgesprächs unterstrichen die Walliser SP-Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten sowie der Walliser CVP-Ständerat Beat Rieder ihr Engagement für Menschen mit Behinderungen. Bernd Zumoberhaus, Mitglied von Procap Oberwallis, erinnerte daran, dass eine Behinderung nicht frei gewählt ist und dass Menschen nicht ausschliesslich auf ihr Handicap reduziert werden könnten. Alex Fischer begrüsste die Bemühungen der letzten Jahre im Bereich Inklusion, betonte aber gleichzeitig, dass umfassende Verbesserungen notwendig und erforderlich seien, um eine vollumfängliche Inklusion von Menschen mit Behinderungen zu erreichen.

Die Revision bei den Ergänzungsleistungen (EL) hat gezeigt, dass es noch ein weiter Weg bis ans Ziel ist. Der Kampf um die Sicherung der Grundbedürfnisse von Menschen mit Behinderungen wird deshalb auch dann fortgesetzt, wenn das Ergebnis der EL-Revision nach ihrem Abschluss zufriedenstellend ist. So engagiert sich Procap Schweiz bereits heute im Rahmen der laufenden Revision der Invalidenversicherung (IV), um sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen ein würdiges Leben führen können.

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