Veränderungen beobachten im Welterbe Sardona
(Sargans)(PPS)Die Landschaft um uns verändert sich ständig durch Naturgewalten oder menschliche Eingriffe. Werden solche Veränderungen erfasst, können fundierte Aussagen dazu gemacht und nötigenfalls Verbesserungsmassnahmen ergriffen werden. Aktuell werden beispielsweise weltweit langfristige Beobachtungen von Gletscherschwund diskutiert. Für das UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona werden entscheidende Messergebnisse zu Veränderungen im Monitoring festgehalten.
Mit der Auszeichnung als Welterbe hat die Tektonikarena Sardona, ein Gebiet mit ausserordentlichen Naturwerten, eine zusätzliche Bedeutung erhalten. Jetzt sind die Standortgemeinden, Kantone und Bund sowie weitere Interessengruppen interessiert an Aussagen, wie sich die Welterberegion entwickelt. Solche Aussagen basieren darauf, Daten zu unterschiedlichen Themen über längere Zeitabschnitte zusammenzutragen und zu analysieren.
Zustand und Veränderungen erfassen
Um in dem Gebiet mit einer Fläche von über 330 km2 die wichtigen Messgrössen für langfristige Veränderungen zu erfassen, wurde ein Monitoringkonzept in Zusammenarbeit mit der Hochschule Rapperswil HSR entwickelt. Im Monitoringkonzept sind eine Reihe ausgewählter Indikatoren in den Bereichen Natur, Landschaft, Wirtschaft und Gesellschaft definiert, die in regelmässigen Abständen erfasst werden. Diese Indikatoren sollen den Zustand und die Veränderungen im Gebiet nach sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Kriterien abbilden. Erfasst werden beispielsweise die Entwicklung der ständigen Wohnbevölkerung in der Welterberegion, die jährliche Niederschlagsmenge an bestehenden Messstationen, Übernachtungszahlen, die Anzahl der Steinböcke oder die Länge der verbliebenen Gletscher im Gebiet. Um zukünftige Entwicklungen in wichtigen Bereichen besser einschätzen zu können, braucht es aber nicht nur die einmalige, sondern eine regelmässige Beobachtung der gewählten Messgrössen.
Kontinuität ist wichtig
Dank der regelmässigen, systematischen Beobachtung aussagekräftiger Indikatoren können wertvolle Daten gewonnen und Aussagen abgeleitet werden über die vergangene und mögliche zukünftige Entwicklung. Über einen längeren Zeitraum erfasste Datenreihen lassen auch langsame Entwicklungen erkennen und zeigen Trends auf. Fundierte Datenreihen bilden also die Grundlage für die langfristige Planung verschiedener Bereiche. Wenn sich ein Indikator nicht in die gewünschte Richtung entwickelt, können mit geeigneten Massnahmen Veränderungen eingeleitet werden. Dank der kontinuierlichen Erhebung und Analyse der Daten können Ergebnisse aus dem Monitoring auch ins Management einbezogen werden, um die Weiterentwicklung des Welterbes zu gewährleisten.
Das erwähnte Monitoringkonzept mit einer Ersterhebung ist auf der Homepage der Tektonikarena Sardona (www.unesco-sardona.ch) einsehbar, ebenso wie der darauf aufbauende Monitoringbericht 2013/2014. Eine positive Entwicklung verzeichnet das Monitoring bei den Übernachtungszahlen der Berghütten in der Tektonikarena Sardona. Ebenfalls positiv entwickelte sich die Medienpräsenz der Tektonikarena Sardona. Negativ dagegen ist die Bilanz der Gletscherlängen: wie weltweit die meisten Gletscher weisen der Sardonagletscher und der Pizolgletscher insbesondere in den letzten Jahren rückläufige Längen auf.
Die erhobenen Daten können den Kantonen und Gemeinden sowie der lokalen Wirtschaft von Nutzen sein. Insgesamt ist es wichtig, die Veränderungen in einem international bedeutenden Gebiet wie der Welterberegion zu erfassen. Künftig sollen ausgesuchte Indikatoren regelmässig analysiert und in Bezug auf Veränderungen bewertet werden.
IG UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona
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