Über 25’000 Unterschriften gegen Schweizer Handel mit klimaschädlicher Kohle

(Zürich)(PPS) In einer heute eingereichten Petition fordern 25'104 Menschen den Bundesrat und das Parlament auf, das Geschäft mit dem grössten globalen Klimakiller zu stoppen. Schweizer Unternehmen handeln 40% der globalen Kohle und fördern in eigenen Minen über 500 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr. Damit sind diese Unternehmen für indirekte CO2-Emissionen verantwortlich, die höher liegen als der gesamte jährliche Ausstoss der USA. Die Unterzeichnenden verlangen von der Schweiz, diesen grossen blinden Fleck in ihrer Klimapolitik anzuerkennen und bis 2030 aus dem Kohlehandel auszusteigen.

Kohle ist der weltweit dreckigste Energieträger. Trotz der Reduktionsziele im Pariser Klimaabkommen boomt der Klimakiller aber: 2022 wurden über 8 Milliarden Tonnen Kohle abgebaut – mehr als je zuvor in der Geschichte der Menschheit. Ende letzten Jahres deckte Public Eye auf, dass daran 245 Schweizer Unternehmen beteiligt sind. Die Rohstoffhändler in Zug, Genf und Lugano haben vergangenes Jahr damit Rekordprofite gemacht. Auch die Schweizer Banken profitieren kräftig: Zwischen 2016 und September 2022 haben sie dem hiesigen Kohlesektor 3,15 Milliarden US-Dollar geliehen. Daran beteiligt sind neben Credit Suisse und UBS auch die Kantonalbanken (Zürich, Waadt und Genf) und die Nationalbank.

Neben Klimaschäden verursachen die Kohlefirmen auch Menschenrechtsverletzungen in den Abbaugebieten. So verseucht eine Mine im indonesischen Regenwald, die im Auftrag einer in Zug ansässigen Holding operiert, die dortige Luft, Erde und das Wasser. Auch in Australien zahlen Aborigines einen hohen Preis dafür, dass in der Schweiz ansässige Unternehmen wie Glencore und Adani ihr lukratives Kohlegeschäft entgegen aller Klimalogik weiter ausbauen wollen.

Mit ihrer dominanten Stellung im Kohlehandel hat die Schweiz einen grossen klimapolitischen Hebel und eine globale Verantwortung. An der Weltklimakonferenz in Glasgow, wo 2021 die Abkehr von der Kohle beschlossen wurde, setzte sich die Schweiz sogar für den weltweiten Kohleausstieg ein. Dafür muss sie ihren Kohlehandelsplatz in die Schranken weisen. Wie von der Genfer Ständerätin Lisa Mazzone (Grüne) im Parlament bereits gefordert, muss dafür zunächst geklärt werden, wie sich die indirekten Emissionen der Kohlehändler auf die Erreichung der Schweizer Klimaziele auswirken. Dass fordern auch die 25'104 Unterzeichner*innen der «Stopp-Kohle»-Petition von Public Eye, die heute der Bundeskanzlei überreicht wurde.

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