Tag der Tropenwälder: Wie Einweg-Papierhandtücher die Urwälder gefährden
(Zürich)(PPS) Die Schweizer verbrauchen ungefähr 3,5 Milliarden Papierhandtücher pro Jahr, was 6‘200 Tonnen entspricht. [1] Morgen findet der internationale Tag der Tropenwälder statt und demzufolge veröffentlicht Dyson ein aktuelles Hintergrundpapier zu den Umweltauswirkungen von Papierhandtüchern.
Die Papiere werden in der Regel nicht recycelt und gehen damit dem Stoffkreislauf häufig für immer verloren. Der Anbau frischer Papierfasern, die für die Herstellung von Hygienepapieren benötigt werden, treibt in Brasilien und anderen Regionen Südamerikas die Rodung der Regenwälder voran.[2] Dabei gibt es umweltfreundliche und hygienische Alternativen für das Händetrocknen unterwegs: In einem Vergleichstest des deutschen Umweltbundesamtes[3] schnitten Kaltluft-Jetstream-Händetrockner ökologisch am besten ab.
„Etwa jeder fünfte Baum, der auf der Welt gefällt wird, geht in die Papierproduktion.[4] Die Folgen für die Umwelt durch unseren unbedarften Papierverbrauch werden stark unterschätzt“, erklärt Gerben van den Berg, EMEA General Manager Professional bei Dyson. „Gerade bei Papierhandtüchern: Oft merken wir es doch kaum, wenn wir wieder ein Blatt in den Müll schmeissen.“
Ein Problem: Hygienepapiere wie Papierhandtücher werden immer häufiger direkt aus Frischfasern und nicht aus Recyclingpapier hergestellt.[5] „Um den hohen Bedarf an Zellstoff zu decken, importieren die Hersteller Papierfasern auch aus ökologisch umstrittenen Eukalyptus-Plantagen, etwa in Brasilien“, betont van den Berg.[6] „Umweltverbände warnen, dass durch die gigantischen Monokulturen die einheimische Bevölkerung verdrängt wird, die an anderer Stelle Urwaldbestände rodet, um Lebensmittel anzubauen[7]“, so van den Berg weiter.
Gerade in den Schwellenländern, wo nur geringe Umweltstandards gelten, sind die Umweltauswirkungen gravierend: Etwa 50 Liter Wasser benötigt man für die Herstellung von einem Kilogramm Primärfaser. Das Wasser wird dabei mit Nährstoffen aus dem Holz und anderen chemischen Stoffen angereichert, die die umliegenden Gewässer verschmutzen können. Auch der Energieaufwand ist enorm: Um eine Tonne Primärfaserpapier herzustellen wird etwa so viel Energie benötigt wie zur Produktion einer Tonne Stahl.[8]
„Die aktuelle Debatte um das Verbot von Plastikstrohalmen zeigt, wie sensibel die Gesellschaft inzwischen gegenüber Wegwerfartikeln ist“, resümiert van den Berg. „Um die Tropenwälder zu schützen, brauchen wir diesen Bewusstseinswandel auch bei den Hygienepapieren.“
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[1] Angaben nach: Euromonitor, Tissue and Hygiene Research 2017, euromonitor.com. Erläuterung: 2016 wurden in der Schweiz 6‘200 Tonnen Papierhandtücher verwendet. Bei einem Gewicht von 1,5 bis 2 Gramm pro Tuch sind das insgesamt etwa 3,5 Milliarden Tücher.
[2] Vgl. Forum Ökologie und Papier (FÖP), „Papier – Wald und Klima schützen“, S.9, umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/papier_-_wald_und_klima_schuetzen-reichart_1.pdf
[3] Vgl. Umweltbundesamt, Texte 33/2014: Vereinfachte Umweltbewertung des Umweltbundesamtes, Fallbeispiel Handtrocknungssysteme: umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/texte_33_2014_verum_vorherige-version-mit-fallbeispielen.pdf
[4] Vgl. Umweltbundesamt, Zellstoff- und Papierindustrie, Absatz 2: umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/industriebranchen/holz-zellstoff-papierindustrie/zellstoff-papierindustrie#textpart-2
[5] Bei Hygienepapieren, zu denen die Papierhandtücher gehören, geht der Anteil von Recyclingpapieren kontinuierlich zurück: Lag er 2000 noch bei 74 Prozent, sank er zuletzt (2016) auf 46 Prozent. Quelle: Verband Deutscher Papierfabriken (VDP), Annual Report 2017, S. 66
[6] Vgl. Umweltbundesamt, „Papiertaschentücher, Hygienepapiere“, Absatz 3: umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/haushalt-wohnen/papiertaschentuecher-hygienepapiere#textpart-3
[7] Vgl. Forum Ökologie und Papier (FÖP), „Papier – Wald und Klima schützen“, S.9, umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/papier_-_wald_und_klima_schuetzen-reichart_1.pdf
[8] Quelle: Interview mit dem Umweltbundesamt: bit.ly/2MovmQZ
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- Weltweit setzen verschiedene Teams Dysons ehrgeizige Ziele durch Forschung und Entwicklung neuer Technologien um, wie zum Beispiel der Festkörperbatterie, High-Speed-Elektromotoren, Vision-Systemen, maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz.
- Dysons 67 Hektar grosser Campus in Malmesbury, in der Grafschaft Wiltshire, beherbergt das Dyson Institute of Engineering and Technology, das im September 2017 eröffnet wurde. Dyson investiert 31 Millionen britische Pfund (40 Millionen CHF) in britische Hochschulbildung, um den Mangel an Ingenieuren in Grossbritannien zu überwinden. Der vierjährige, gebührenfreie Studiengang deckt im ersten und zweiten Studienjahr die Grundlagen des Ingenieurswesens ab. Im dritten und vierten Studienjahr umfasst er Inhalte zu Elektronik- und Maschinenbau – alles im Zuge einer bezahlten Beschäftigung innerhalb des Forschungs- und Entwicklungsteams von Dyson, das mit führenden Ingenieuren und Wissenschaftlern an realen Produkten arbeitet.
- Im September 2017 gab Dyson bekannt, dass das Unternehmen seit drei Jahren an einem Elektrofahrzeug arbeitet. Dyson investiert 2 Milliarden britische Pfund (2,5 Milliarden CHF) in die Entwicklung eines batteriebetriebenen Elektroautos, das voraussichtlich im Jahr 2021 auf den Markt kommen soll. Das Projekt basiert auf Dysons Know-how hinsichtlich Festkörperbatterien, Motoren, Vision Systemen, Robotik, HVAC (Heizung, Lüftung und Klimatechnik) sowie Aerodynamik.
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