Schweizer Paraplegiker-Zentrum wirkt Personalengpass entgegen
(Nottwil)(PPS) Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) stärkt das eigene Pflegepersonal und wirkt mit unterschiedlichsten Massnahmen dem Personalengpass entgegen. Unter anderem sind seit Anfang Jahr Bewerbungen via WhatsApp möglich. Zudem wurden neue Stellen geschaffen, ein Wiedereinstiegsprogramm ins Leben gerufen und das Mitspracherecht der Pflegepersonen soll erweitert werden.
Die Pflege ist das Fundament der Versorgung der Patientinnen und Patienten am SPZ, wo seit über 30 Jahren Menschen mit Querschnittlähmung behandelt werden. Um die Attraktivität des Pflegeberufes zu stärken, wurden bereits diverse Massnahmen umgesetzt, weitere sind in Planung. Bei der Ausgestaltung der Massnahmen wurde auch Pflegepersonal in nicht leitenden Positionen einbezogen, um die Bedürfnisse der Mitarbeitenden bestmöglich zu berücksichtigen.
Bewerbungshürden senken
Die Pflegenden bewerben sich nicht mehr bei den Spitälern, sondern umgekehrt. Um den Bewerbungsprozess für interessierte Pflegefachpersonen zu vereinfachen, sind seit Anfang 2023 Bewerbungen via WhatsApp möglich. Erste Bewerbungen sind bereits eingetroffen. Weiter werden ausgebildete Pflegefachpersonen, die zurzeit nicht mehr im Beruf arbeiten, mit individuellen Einführungsprogrammen wieder in den Beruf integriert.
Zufriedenheit des bestehenden Personals steigern
In Zeiten des Pflegenotstands geht es nicht nur darum, neue Mitarbeitende zu gewinnen, sondern mehr denn je die bestehenden Mitarbeitenden zu halten. Als eine der Massnahmen wurde der Lohn im Bereich der Pflege überdurchschnittlich erhöht. Künftig werden die Pflegefachpersonen noch mehr mitbestimmen können, so zum Beispiel bei der Planung der Dienste. Der Pflegeberuf am SPZ soll mit unterschiedlichsten Lebensentwürfen vereinbar und auf die individuelle Lebenssituation angepasst werden können. Zentral für die Zufriedenheit des Pflegepersonals ist zudem der Wunsch nach mehr Zeit für Patientinnen und Patienten. Aus diesem Grund wurden per Ende Jahr 2022 zusätzlich sieben Vollzeitstellen in der Pflege geschaffen.
40 Prozent mehr Lernende und Studierende ausgebildet
Um die Stellen im Pflegebereich langfristig besetzen zu können, ist die Ausbildung des Pflegenachwuchses zentral. Das SPZ bildet heute bis zu 115 Lernende und Studierende im Bereich der Pflege aus. Das sind 40 Prozent mehr als noch im Jahr 2017. In den letzten vier Jahren konnten drei von vier Lernenden und Studierenden direkt nach der Ausbildung weiter beschäftigt werden. Um die Ausbildungsqualität weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten, gibt es drei zusätzliche Stellen in der Pflegebildung, die sich als "Flying Teachers" um die Studierenden und Lernenden in der Pflege kümmern. Zudem wurden neun weitere Praktikumsstellen geschaffen. Pflegepraktikantinnen und -praktikanten sind eine grosse Unterstützung auf den Stationen und kehren oftmals für die Ausbildung ins SPZ zurück.
Erste Erfolge erkennbar – weitere Massnahmen in Planung
Per Ende November 2022 arbeiteten am SPZ 567 Personen im Bereich der Pflege. Das sind 24 mehr als Ende 2021. Der Weg aus der Personalknappheit ist zwar noch lang, weitere Massnahmen sind jedoch bereits in Planung. Dazu gehört zum Beispiel eine interprofessionelle Lernstation: Eine Station, die statt von Führungspersonen von Auszubildenden (berufs- und stufenübergreifend) gestaltet und geführt wird.
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