Mit Epilepsie leben- Veranstaltung am 11.06.2015

Etwa zwei Drittel aller Menschen mit Epilepsie leben anfallsfrei oder mit nur seltenen Anfällen. Wie diese chronische Erkrankung das Leben beeinflusst, darüber berichten renommierte Fachärzte am Donnerstag, 11. Juni, in einer Veranstaltung der Schweizerischen Epilepsie-Liga und der Neurologie des Kantonsspitals Münsterlingen.

(Münsterlingen) Rund ein Prozent der Bevölkerung hat Epilepsie – in der internationalen Bodenseeregion mit ihren knapp vier Millionen Einwohnern sind also etwa 40 000 Menschen betroffen. Heute weiss man, dass die Erkrankung nur selten vererbt wird und ein normales Familienleben möglich ist. Alt ist diese Erkenntnis nicht: Noch bis 1980 galt in etlichen US-Bundesstaaten ein Heiratsverbot für Epilepsiebetroffene. Gerhard Luef, Leitender Oberarzt der Universitätsklinik für Neurologie in Innsbruck spricht in Münsterlingen über „Epilepsie und Familie“.

Sport tut gut
Viele Betroffene und Angehörige haben Bedenken, dass sportliche Aktivitäten Anfälle auslösen oder gefährlich werden könnten. „Diese Ängste sind meist unbegründet“, sagt Barbara Tettenborn, Chefärztin Neurologie vom Kantonsspital St. Gallen. „Im Gegenteil, Sport ist auch für Epilepsiebetroffene gesund.“ Nur von wenigen Sportarten rät sie ab, wie Fallschirmspringen oder Tiefseetauchen; Wassersport sollten Menschen mit Epilepsie nur in Begleitung ausüben.

Im dritten Vortrag des Abends referiert Ludwig Schelosky, Leitender Arzt Neurologie am Kantonsspital Münsterlingen über „Leben mit einer chronischen Erkrankung“.

Öffentliche Veranstaltung zum Thema Epilepsie für Angehörige, Betroffene und Interessierte, gratis Donnerstag, 11. Juni 2015, 19.30 Uhr-21.10, anschl. Apéro
Saal im Haus GZ, Areal der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen, Spitalcampus 1

Hinweise für Medien: Die Referenten stehen für Interviews zur Verfügung. Bereits um 17 Uhr findet am gleichen Ort zu denselben Themen eine Fachveranstaltung statt.