Der Hochwasserschutz und das Projekt Rhesi interessieren die Rheintaler Bevölkerung
(St. Margrethen)(PPS) Der Schutz vor Hochwasserereignissen ist für die Bevölkerung des Rheintals ein wichtiges Anliegen. Ausserdem verfolgen die Bewohnerinnen und Bewohner der Rheingemeinden mit steigendem Interesse das Jahrhundertprojekt «Rhesi – Rhein Erholung und Sicherheit». Obwohl das Hochwasserschutzprojekt bereits sehr hohe Bekanntheitswerte aufweist, wünschen sich die Menschen weiterhin umfassende Informationen darüber – so die zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage im Rheintal.
Der Hochwasserschutz ist auf der Schweizer und der österreichischen Rheinseite ein wichtiges Thema. «Die Umfrageergebnisse zeigen, dass fast 90 Prozent der Befragten den Hochwasserschutz am Rhein als wichtig oder sehr wichtig einstufen. Diese Zahl ist seit 2012 sogar leicht angestiegen und macht deutlich, dass dieses Thema für die Rheintalerinnen und Rheintaler elementar ist», resümiert Urs Kost, Vorsitzender der Gemeinsamen Rheinkommission (GRK). «Mehr als zwei Drittel der österreichischen Teilnehmenden und die Hälfte der Befragten auf Schweizer Seite stufen die Gefahr durch ein ausserordentliches Hochwasserereignis in den nächsten Jahren als sehr hoch oder eher hoch ein. Um den Hochwasserschutz am Rhein auch in Zukunft zu gewährleisten, treiben wir das Projekt Rhesi weiter in Richtung Genehmigungsphase voran», ergänzt Kost.
Hohe Bekanntheit des Projekts Rhesi
Das wachsende Interesse der Bevölkerung für den Hochwasserschutz am Rhein zeigt sich auch bei den Umfrageresultaten zum Hochwasserschutzprojekt Rhesi. Kannten 2014 in Vorarlberg nur 19 Prozent der Befragten das Jahrhundertprojekt, stieg der Wert 2020 auf bereits 89 Prozent an. Im St. Galler Rheintal war das Projekt Rhesi 2014 rund 42 Prozent der Befragten ein Begriff, gegenüber ebenfalls 89 Prozent im Jahr 2020. «Die mittlerweile hohe Bekanntheit des Projekts Rhesi freut uns sehr. Ebenso hat sich der Anteil derer, die dem Projekt positiv gegenüberstehen seit 2014 vergrössert», erklärt Markus Mähr, Gesamtprojektleiter Rhesi bei der Internationalen Rheinregulierung und fügt an: «Bei der Auswertung der Umfrage haben wir zudem gesehen, dass rund ein Drittel der Befragten weiterführende Informationen zum Projekt Rhesi erhalten möchte. Das Interesse am Projekt hat sich seit der letzten Umfrage im Jahr 2014 erhöht. Insgesamt kennen die Befragten das Projekt und dessen Ziele bereits jetzt sehr gut.»
Einzig, dass die Planung und Umsetzung des Hochwasserschutzprojekts Rhesi von der Internationalen Rheinregulierung durchgeführt wird, ist vielen Befragten noch weniger bekannt. Die Internationale Rheinregulierung sorgt bereits seit 128 Jahren im Auftrag der Staaten Österreich und Schweiz für den Hochwasserschutz am Alpenrhein zwischen Illmündung und Bodensee. Diese Aufgabe wird jedoch gemäss Umfrage mehr dem Land Vorarlberg, dem Kanton St. Gallen oder den Staaten Schweiz bzw. Österreich zugeordnet.
Die Befragten
Das auf empirische Befragungen spezialisierte Unternehmen Karmasin Research & Identity aus Wien führte im Zeitraum November bis Dezember 2019 insgesamt 600 Telefoninterviews in den Gemeinden des Vorarlberger und St. Galler Rheintals (Meiningen, Mäder, Koblach, Altach, Hohenems, Lustenau, Höchst, Hard, Fussach, Rüthi, Oberriet (inkl. Montlingen, Kriessern) Diepoldsau, Widnau, Balgach, Au-Heerbrugg, St. Margrethen) durch. Jeweils 50% der Befragten waren weiblich, respektive männlich. 23% konnten der Altersgruppe 16-30 Jahre, 34% der Gruppe 31-50 Jahre und 43% der Gruppe 51+ Jahre zugeordnet werden. 65% der Befragten verfügen über einen Berufs- bzw. Fachschulabschluss und 13% über einen Fachhochschul- oder Universitätsabschluss.
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Frage: Wie wichtig ist in Zukunft der Schutz von ausserordentlichen Hochwasserereignissen am Rhein?
Über das Hochwasserschutzprojekt Rhesi
Das Projekt Rhesi (www.rhesi.org) hat die Verbesserung des Hochwasserschutzes am unteren Alpenrhein zum Ziel. Die Abflusskapazität des Rheins wird über die gesamte Länge der Internationalen Strecke (Rheinkilometer 65 bis 91) von 3'100 m3/s auf 4‘300 m3/s erhöht. So schützt das Projekt Rhesi im St. Galler und Vorarlberger Rheintal den Lebensraum und die Arbeitsplätze von rund 300'000 Menschen sowie Objekte im Wert von rund zehn Milliarden Franken. Für die Erreichung dieses Ziels sind bauliche Massnahmen notwendig, die den gesetzlichen Vorgaben Österreichs und der Schweiz entsprechen. Unter anderem umfasst dies die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung, ökologische Aufwertungen sowie den sparsamen Umgang mit den Ressourcen, wie Finanzmittel und Kulturland. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund eine Milliarde Franken und werden jeweils zur Hälfte von den Staaten Österreich und Schweiz getragen.
Über die Internationale Rheinregulierung
Mit dem Staatsvertrag von 1892 zwischen Österreich und der Schweiz wurde die Internationale Rheinregulierung (www.rheinregulierung.org) gegründet. Seit über 125 Jahren kümmert sich die zweistaatliche Organisation im Auftrag der Staaten um den Hochwasserschutz auf der internationalen Rheinstrecke zwischen der Illmündung und dem Bodensee. Die Führung der Internationalen Rheinregulierung obliegt der Gemeinsamen Rheinkommission.
Internationale Rheinregulierung
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