Corona-Auswirkungen mindern Cashflow und Rendite

Corona-Auswirkungen mindern Cashflow und Rendite
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AGVS / UPSA

Branchenspiegel des Schweizer Autogewerbes

(Bern)(PPS) Die Garagisten blicken auf ein schwieriges Jahr 2020 zurück. Die Corona-Pandemie hat sich negativ auf die Rendite im Neuwagenverkauf ausgewirkt. Lichtblicke gibt es im Handel mit Occasionen. Dies zeigt der neuste «Branchenspiegel des Schweizer Autogewerbes».

Selten war der «Branchenspiegel des Schweizer Autogewerbes» mit grösserer Spannung erwartet worden als dieses Jahr. Welche Auswirkungen hatte die Corona-Krise auf das Geschäftsjahr der Garagisten? Jeweils im Mai informiert die FIGAS Autogewerbe-Treuhand der Schweiz AG in Zusammenarbeit mit dem Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS) über die Kennzahlen der Schweizer Garagenbetriebe.

Sorgen bereitet den Schweizer Garagisten wie schon 2019 die Entwicklung des erwirtschafteten Cashflows (Gewinn plus Abschreibungen). Der anhaltende Margendruck, in Verbindung mit dem Lockdown im Frühling, liess den Cashflow von 1,9 Prozent auf noch 1,6 Prozent fallen. Auch die Eigenkapitalrenditen sanken im «Corona-Jahr» deutlich – von 4,6 auf noch 2,6 Prozent.

Rückläufig waren die Margen im Neuwagengeschäft. Der Bruttogewinn in Relation zum Verkaufserlös sank um 0,1 Prozent auf noch 9,0 Prozent. Die Schliessung der Showrooms und die Lieferengpässe aufgrund der vielerorts unterbrochenen Produktion von Neuwagen haben ihre Spuren hinterlassen. Noch 237'000 Neuwagen (-24%) wurden im vergangenen Jahr in der Schweiz immatrikuliert – so wenige wie nie mehr seit der Erdölkrise in den 1970er-Jahren.

Dank dem gut gelaufenen Occasionshandel konnten die Einbussen im Neuwagenhandel etwas reduziert werden. Mit einem Minus von lediglich 2 Prozent auf rund 831'000 Halterwechsel blieb der Occasionshandel im «Corona-Jahr» 2020 stabil. Die Bruttogewinnmarge konnte in diesem Bereich von 6,4 auf 6,8 Prozent sogar gesteigert werden.

Trotz der widrigen Umstände hat sich die Liquidität der Betriebe im vergangenen Jahr deutlich verbessert. Der Quick Ratio, also die flüssigen Mittel und kurzfristigen Forderungen im Verhältnis zum kurzfristigen Fremdkapital, ist um beinahe 10 Prozent auf 71,1 Prozent gestiegen. Diese Kennzahl ist so erfreulich wie trügerisch, hat sie doch zu einem grossen Teil mit den Covid-19-Überbrückungskrediten des Bundes zu tun. Einige Betriebe haben die Gelegenheit genutzt, um zinslose Darlehen zu beziehen. Ebenfalls einen Einfluss haben die tieferen Lagerbestände. Da die Covid-19-Kredite in den nächsten Jahren zurückbezahlt werden müssen und die Lagerbestände wieder zunehmen, werden sich die Liquiditätskennzahlen in absehbarer Zeit zwangsläufig wieder verschlechtern.

Das Schweizer Autogewerbe ist mit einem «blauen Auge» durch das Jahr 2020 gekommen. Die Beliebtheit des motorisierten Individualverkehrs ist ungebrochen. Neue Antriebstechnologien und der nach wie vor wachsende Fahrzeugbestand lassen die Schweizer Garagisten trotz Corona zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Bildlegende: Der Rückgang im Neuwagenhandel belastet die Rendite der Schweizer Garagisten.

Firmenportrait: 

Der Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)
Das Schweizer Autogewerbe ist feingliedrig strukturiert: 1927 gegründet, ist der AGVS heute der Branchen- und Berufsverband der Schweizer Garagisten, dem rund 4000 kleinere, mittlere und grössere Unternehmen, Markenvertretungen sowie unabhängige Betriebe angehören. Die insgesamt 39'000 Mitarbeitenden in den AGVS-Betrieben – davon 9000 in der Aus- und Weiterbildung stehende Nachwuchskräfte – verkaufen, warten und reparieren den grössten Teil des Schweizer Fuhrparks mit rund 6 Millionen Fahrzeugen.

Pressekontakt: 

AGVS / UPSA
Mobilcity - Kompetenzzentrum für Auto und Transport
Wölflistrasse 5
3006 Bern

Urs Wernli, AGVS-Zentralpräsident
E-Mail urs.wernli @ agvs-upsa.ch.