CBD-haltige Zigaretten im Detailhandel: Stellungnahme Fachverband Sucht

«Coop verkauft Hanf-Zigaretten». Diese Meldung verbreitet sich seit vorgestern Mittwoch rasant auf allen Kanälen. Der Fachverband Sucht beurteilt das Produkt kritisch – allerdings nicht wegen des CBD.

(Zürich)(PPS) Ab dem 24. Juli 2017 verkauft Coop CBD-haltige Zigaretten und erhofft sich damit das grosse Geschäft. Der Fachverband Sucht beurteilt das Produkt indessen kritisch. Das Problem ist dabei nicht das CBD: Der Konsum von CBD ist mit weniger gesundheitlichen Risiken verbunden als der Konsum von Hanf resp. Cannabis mit hohem THC-Gehalt. Wer Cannabis konsumiert, tut also besser daran, CBD-Cannabis zu konsumieren als THC-Cannabis. Aus Sicht des Fachverbands Sucht ist es deshalb grundsätzlich sehr zu begrüssen, dass den Cannabis-KonsumentInnen seit einigen Monaten eine risikoärmere Alternative zum THC-Cannabis zur Verfügung steht.

CBD-Zigaretten sind genauso gesundheitsgefährdend wie herkömmliche Tabakzigaretten
Dass der CBD-Hanf aber neu in Form von Zigaretten verkauft wird, erachtet der Fachverband Sucht als problematisch: Der Konsum von Zigaretten macht nicht nur sehr schnell nikotinabhängig, sondern ist auch in hohem Masse gesundheitsgefährdend. Das gilt für die nikotin- und teerhaltigen CBD-Zigaretten genauso wie für jede andere Zigarette. Der Fachverband Sucht empfiehlt Cannabis-KonsumentInnen deshalb, auf dieses Produkt zu verzichten und stattdessen auf risikoärmere Formen, CBD zu konsumieren, zu setzen. Dazu gehört zum Beispiel das Verdampfen von CBD-Hanfblüten.

CBD-Zigaretten sind legal
Ein Päckli à 20 CBD-Zigaretten der Marke Heimat beinhaltet laut den Herstellern vier Gramm CBD und weniger als ein Prozent THC. Das heisst, das Produkt ist gesetzeskonform: Hanf-Produkte, deren THC-Gehalt unter einem Prozent liegen dürfen in der Schweiz legal gehandelt und konsumiert werden.
 

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Der Fachverband Sucht ist der Verband von mehr als 300 Fachorganisationen und -personen der Suchtprävention und Suchthilfe (Beratung, Therapie und Schadenminderung) in der Deutschschweiz. Die Mitglieder des Fachverbands Sucht bieten professionelle Angebote an.

Im Namen seiner Mitglieder setzt sich der Fachverband Sucht für eine menschenwürdige, fachlich fundierte und in sich kohärente Suchtpolitik ein, die Nutzen und Schaden auf individueller, gesellschaftlicher und volkswirtschaftlicher Ebene bestmöglich abwägt.

Der Fachverband Sucht vertritt die Interessen der Sucht-Fachorganisationen gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit. Er stellt Lerngelegenheiten und Austauschplattformen zur Verfügung und unterstützt dadurch die fachliche Weiterentwicklung der Suchtarbeit. Durch sein breites Fortbildungsangebot gewährleistet der Fachverband Sucht die fachliche Fort- und Weiterbildung seiner Mitglieder und der Fachpersonen, die in der Suchtarbeit tätig sind.

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