Schweizer Premiere: Erster Bürger:innenrat für Ernährungspolitik

Schweizer Premiere: Erster Bürger:innenrat für Ernährungspolitik
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Biovision Stiftung für ökologische Entwicklung
  • Wie sieht das beste Ernährungssystem der Zukunft aus? Das Projekt Ernährungszukunft Schweiz geht dieser Frage mit dem ersten nationalen Bürger:innenrat auf den Grund 
  • Der Bürger:innenrat für Ernährungspolitik nimmt im Juni 2022 seine Arbeit auf 
  • 100 aus der Schweiz zufällig ausgewählte Personen erarbeiten bis November 2022 konkrete Empfehlungen für ein nachhaltiges Schweizer Ernährungssystem

(Bern)(PPS) Die Schweizer Ernährungspolitik soll rasch nachhaltiger und krisenresistenter werden. Angesichts des Krieges in der Ukraine, der Klimakrise und der COVID-Pandemie wird die Frage nach dem besten Ernährungssystem für die Zukunft heiss diskutiert. Ab Mitte Juni befasst sich der erste nationale Bürger:innenrat der Schweiz mit diesem Thema und erarbeitet dazu Empfehlungen für konkrete Massnahmen. Der Bürger:innenrat ist Teil des Projekts „Ernährungszukunft Schweiz“, das am Dienstag, 17. Mai in Bern von den Trägerorganisationen an einer Medienkonferenz vorgestellt wurde.

„Mit dem Bürger:innenrat erhält die Bevölkerung erstmals eine Stimme, um Empfehlungen für konkrete Massnahmen für eine zukünftige Ernährungspolitik in die laufende Diskussion einzubringen“ erklärt Daniel Langmeier, Leiter des Projekts Ernährungszukunft Schweiz von der Stiftung Biovision. „Im Bürger:innenrat sitzen Köch:innen neben Kindergärtner:innen und Rentner:innen neben Jugendlichen“, führt Langmeier das Schweizer Pionierprojekt weiter aus. Die 100 ausgelosten, in der Schweiz wohnhaften Menschen repräsentieren die Schweiz bezüglich verschiedener Merkmale wie beispielsweise dem Geschlecht, dem Alter oder Verteilung der Stadt-Land-Bevölkerung. Der Bürger:innenrat thematisiert an elf Treffen die Frage: „Wie soll eine Ernährungspolitik für die Schweiz aussehen, die bis 2030 allen Menschen gesunde, nachhaltige, tierfreundliche und fair produzierte Lebensmittel zur Verfügung stellt?“. Am 6. November 2022 verabschieden die Teilnehmenden die von ihnen erarbeiteten Empfehlungen, welche anschliessend an die Politik und Verwaltung übergeben werden.

Der Bürger:innenrat als Dialoginstrument

Mit dem Bürger:innenrat nehmen die drei Trägerorganisationen (s. unten *) einen Impuls des Bundesrats auf. Dieser strebt mit seiner „Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030“ einen Wandel hin zu einem nachhaltigen Ernährungssystem in der Schweiz an. Wie schon im Vorfeld des UN-Ernährungssystemgipfel 2021 setzt der Bundesrat dabei auf Dialog. „Ein Bürger:innenrat schafft den Raum für einen solchen Dialog, und zwar sowohl zwischen Repräsentant:innen aus der Bevölkerung wie auch mit Vertreter:innen relevanter Interessengruppen im Ernährungssystem“, erklärt die für das Projekt mitverantwortliche Carole Küng, Co-Direktorin des Schweizer Netzwerks für Nachhaltigkeitslösungen (SDSN).  

„Bürger:innenräte können demokratisch gewählte Instanzen ergänzen und bereichern“, stellt der renommierte Politikwissenschaftler Nenad Stojanović von der Universität Genf fest. Denn eines der Ziele sei es, die direkte Demokratie in der Schweiz damit noch demokratischer zu machen. „In der Schweiz ist das Interesse von Bürger:innen, Gemeinden und Kantonen an dieser ergänzenden Form der partizipativen Demokratie deutlich höher als in anderen demokratischen Ländern“, ergänzt Stojanović. 

Auch in der Politik findet das Pionierprojekt Zustimmung. So lässt etwa die Luzerner MitteNationalrätin Priska Wismer-Felder auf Anfrage verlauten: „Ein Bürger:innenrat bringt diejenigen an einen Tisch, die letztlich entscheiden, was auf den Teller kommt. Das ist ein willkommener wertvoller Beitrag in der laufenden Diskussion zur Zukunft unseres Ernährungssystems.“

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* Über Ernährungszukunft Schweiz
Das Projekt Ernährungszukunft Schweiz wird getragen von der Stiftung Biovision, dem Sustainable Development Solution Network Switzerland (SDSN) und Landwirtschaft mit Zukunft. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), das Bundesamt für Umwelt (BAFU) sowie die Stiftungen Mercator, SNL, Drittes Millenium und Minerva unterstützen das Projekt finanziell.

Weiterführende Informationen: www.buergerinnenrat.ch  

Pressekontakt: 

Biovision Stiftung für ökologische Entwicklung
Heinrichstr. 147
CH-8005 Zürich

Loïc Schwab, Kommunikationsverantwortlicher Ernährungszukunft Schweiz
l.schwab @ biovision.ch, +41 44 512 58 65

Daniel Langmeier, Projektleiter Ernährungszukunft Schweiz
d.langmeier @ biovision.ch, 044 512 58 62