Medtech-Zahl des Monats Oktober: 185‘000

(Muri b. Bern)(PPS) Jährlich werden in der Schweiz tausende Prothesen unterschiedlichster Art implantiert. Grob geschätzt beläuft sich die Zahl an derzeit pro Jahr eingesetzten Implantaten für die häufigsten Anwendungen in der Schweiz auf 185’000. Ob Zähne, Gelenke, das Herz, Augen oder das Gehör betroffen sind: Heutzutage gibt es für fast alles entsprechende Implantate, welche die Mobilität wiederherstellen und die Lebensqualität verbessern. Geforscht wird an immer verträglicheren Materialien, welche auch die Lebensdauer von Implantaten erhöhen. Bei aktiven Implantaten wie Herzschrittmachern, Neurostimulatoren oder Cochlea-Implantaten sind dies beispielsweise Titan-Kunststoff-Verbindungen. Orthopädische Implantate sollen mit antibakteriellen Oberflächen geschützt werden und das Ziel von «Tissue Engineering» sind sogar Implantate aus biologischem Gewerbe.

Hinzu kommt die Entwicklung in Richtung individuell gefertigte Implantate, etwa im Bereich der Zahnkronen oder Knochenimplantate, welche dank additiver Fertigung im 3D-Druckverfahren so passgenau wie noch nie hergestellt werden können. Demnächst einsatzfähig sind unter anderem ein mitwachsendes Implantat für Kinder mit schweren Herzklappenerkrankungen und ein Mini-Implantat, das die Erblindung von Patienten mit Grünem Star verhindern soll.

Schweizer Implantate tragen auch dank ihrer hohen Qualität und Innovationskraft massgeblich zum Exportvolumen der Medtech von 10.6 Mrd. Franken bei, mit Deutschland und den USA als wichtigsten Exportdestinationen.

Vielfältige und moderne Berufsbilder

Im Zuge all dieser technologischen Entwicklungen weitet sich auch das Spektrum an Berufsbildern für den Implantate-Sektor laufend aus. Dieses reicht vom Mediziningenieur, der Implantate entwickelt, über den Orthopädie-Schuhmacher, den Dentaltechniker, Kardiologie-Implantationsspezialisten bis zum Orthoptisten. Insbesondere an der Schnittstelle von Medizintechnik, IT und Biotechnologie entstehen spannende neue Berufsbilder.