Die Tamedia-Redaktionen lassen sich nicht instrumentalisieren
(Freiburg)(PPS) Gestern Abend hat die Unternehmensleitung von Tamedia einseitig über die Sozialplanverhandlungen kommuniziert. Die Personalkommissionen der Redaktionen von Tamedia weisen den Instrumentalisierungsversuch mit aller Deutlichkeit zurück. Der Berufsverband impressum und die Gewerkschaft syndicom unterstützen sie dabei.
Mit der Medienmitteilung von Montagabend über den verhandelten Sozialplan für die 22 Entlassenen der Tamedia Editorial Services versucht der Verlag, die hängigen Verhandlungen in der Westschweiz unter Druck zu setzen. Dabei unterschlägt er, dass die Situation in den beiden Landesteilen völlig unterschiedlich ist. In der Westschweiz hat Tamedia mit Le Matin einen traditionsreichen Titel geschlossen und die doppelte Anzahl Mitarbeitende entlassen. Die 41 Betroffenen sind nicht verantwortlich für den stockenden Verlauf der Verhandlungen. Es ist vielmehr der Kompromisslosigkeit und Sturheit des von Zürich aus operierenden Verlags geschuldet, der den ehemaligen Arbeitnehmenden bis jetzt einen angemessenen Sozialplan verweigert.
Dieses Verhalten hat dazu geführt, dass die beiden Parteien nun an ein Schiedsgericht gelangen müssen. Tamedia zieht es damit vor, mehrere Tausend Franken in ein aufwändiges Rechtsverfahren zu stecken statt seiner sozialen und rechtlichen Verantwortung gegenüber den 41 Entlassenen von Le Matin nach zu kommen.
Besonders störend ist die faktenwidrige Behauptung von Tamedia, dass der Verlag in der Westschweiz die gleichen Sozialplan-Leistungen angeboten habe wie in der Deutschschweiz. Dies ist falsch, insbesondere was die vorzeitigen Pensionierungen und die Abgangsentschädigungen anbelangt.
„Tamedia strebt eine rasche Lösung für die betroffenen Personen an“, heisst es in der Medienmitteilung. Das Personal von Tamedia Suisse romande will dies bereits seit mehr als 5 Monaten: rasch und angemessen.
Die Vertretungen der Tamedia-Redaktionen unterstreichen mit dieser gemeinsamen Medienmitteilung, dass sie sich nicht auseinander dividieren lassen.
Sie möchten Ihre Energie weniger in ständige Arbeitskämpfe mit dem Verlag stecken müssen als in ihre Arbeit und ihr professionelles Engagement für einen verantwortungsvollen Journalismus.
Daher fordern sie Tamedia auf, Hand zu bieten zu sozialverantwortlichen und für die Betroffenen annehmbare Verhandlungslösungen.
Dafür braucht es auch einen respektvollen Umgang mit dem Personal und ihren Personalkommissionen.
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