Der geplante Abbau bei Keystone-SDA mobilisiert das Personal
(Freiburg)(PPS) Bei den Wechseln in der Chefredaktion der Nachrichtenagentur Keystone-SDA wurde die Belegschaft nicht wie im Redaktionsstatut vorgesehen miteinbezogen. Auch beim angekündigten Sparprogramm im Umfang von 800‘000 Franken im Budget 2020 wurde der Redaktion die Mitwirkung bisher verweigert. Die Belegschaft hat nun einstimmig eine Resolution an den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung beschlossen. Der Berufsverband impressum und die Gewerkschaften syndicom und SSM unterstützen die Resolution der Belegschaft, die am 17. Oktober an einer Mitarbeitendenversammlung verabschiedet worden ist.
Personalentscheide von oben
impressum, syndicom sowie das Schweizer Syndikat Medienschaffender (SSM) bedauern das selbstherrliche Vorgehen der Chefetage der Keystone-SDA in Bezug auf die Personalpolitik. Statt die Mitarbeitenden wie früher üblich und statuarisch festgehalten miteinzubeziehen, provoziert die Geschäftsleitung mit ihren „Hors-sol“ gefällten Personalentscheiden ein weiteres Mal unnötige Unruhe innerhalb der ohnehin gebeutelten Keystone-SDA-Redaktion.
Sparen um der Profite willen?
In ihrer Mitte Oktober beschlossenen Resolution verlangt die Belegschaft der Keystone-SDA, dass allfällige Gewinne zurück ins Unternehmen und nicht zu den Aktionärinnen und Aktionären fliessen. In der Resolution wird CEO Markus Schwab zitiert, welcher im Dezember 2017 gesagt hat, dass der Dividendenhunger der Aktionäre mit der Ausschüttung 2018 gestillt sei. Die Belegschaft behaftet Geschäftsleitung und Verwaltungsrat der Keystone-SDA folglich aus gutem Grund auf diese Aussage. impressum, syndicom und SSM unterstützen das Postulat der Belegschaft, dass sich die Keystone-SDA auf keinen Fall zu einem von mediokrem Gewinnstreben getriebenen Unternehmen entwickeln darf. Ein Abbau von 800‘000 Franken beim Personal bei einem gleichzeitig budgetierten Gewinn von 1,2 Millionen Franken ist ein Affront.
Kooperation statt Konfrontation
Aus Sicht von impressum, syndicom und SSM stellt die Tatsache, dass die Belegschaft zum Mittel einer Resolution greifen muss, um sich Gehör verschaffen zu können, der Geschäftsleitung und dem Verwaltungsrat der Keystone-SDA bezüglich Management und Führungsstil ein schlechtes Zeugnis aus. Die in der Resolution hervorgehobenen „heissen Eisen“, namentlich die Entwicklung des Personalbestands und das Lohmodell, sind Themenbereiche, die im Rahmen einer partizipativen Führungskultur mit der Belegschaft diskutiert werden können und müssen. Es erstaunt doch sehr, dass sowohl der Verwaltungsrat als auch die Geschäftsleitung die im vergangenen Jahr festgehaltene schlichtungsrichterliche Vorgabe bereits vergessen zu haben scheinen. impressum, syndicom und SSM unterstützen daher die Belegschaft der Keystone-SDA in ihrer Forderung, wonach das Unternehmen dringend zu einer kooperativen und partizipativen Führungskultur zurückfinden muss.
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