Carrosseriebranche feiert sich und drei neue Schweizermeister

Carrosseriebranche feiert sich und drei neue Schweizermeister
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Schweizerischer Carrosserieverband VSCI

(Zofingen)(PPS) Aus und vorbei: Der zum vierten Mal vom Schweizerischen Carrosserieverband (VSCI) organisierte und im Oberaargau durchgeführte Branchenevent ist Geschichte. Rund 2700 Besucherinnen und Besucher pilgerten zum zweitägigen Anlass in die Hallen der «Calag Carrosserie Langenthal AG», wo zwei Tage lang Informationen, Geselligkeit, Networking und Action geboten wurden. Letzteres zum Beispiel in einer Fachausstellung: Nahezu 50 Firmen nahmen daran teil, präsentierten an ihren Ständen ihre aktuellen Techniken, ihre Ideen und die modernsten Produkte rund um den Lack und die Carrosserie-Reparaturen. Dazu lockten verschiedene Fachvorträge – beispielsweise zu den Themen «Digitalisierung», «Kommunikation in der Schadensabwicklung» oder zu «Repair-Pedia» – das Online-Wissensportal für Werkstatt und Schadenexperten.

Als Vollerfolg darf der Samstagabend mit dem abwechslungsreichen und geselligen Dinnerabend gewertet werden: 800 Gäste nahmen teil am Anlass, der sich schon vor zwei Jahren als einzigartige Kombination aus Geniessen, Networking und Kultivieren des Branchen-Feelings erwies und dem gesamten Event eine besondere Note verlieh. Das bestätigt auch Thomas Rentsch: «Langenthal hat einmal mehr gezeigt, dass die Carrosseriebranche zusammenhält. Das ganze Netzwerk hat sich getroffen und gemeinsam Stärke signalisiert. Aussteller, Verbandsmitglieder, auch Nichtmitglieder und Zulieferer sind in einer Grossfamilie vereint», schwärmt der Geschäftsführer des VSCI.

Apropos VSCI: Der Verband spielte auch in diesem Jahr eine wichtige Rolle im Rahmenprogramm. Einerseits präsentierten seine Mitglieder das Label «Top-Ausbildungsbetrieb» und andererseits den neu gegründeten «Carrosserie Champions-Club». Dessen oberstes Ziel ist es, für die Handwerksberufe der Branche junge interessierte Menschen zu gewinnen und sie während der Lehrzeit an Berufsschulen und den überbetrieblichen Kursen zu fördern. Für diese Tätigkeit stellen sich zahlreiche junge Berufsleute zur Verfügung, die schon einmal an einer Schweizermeisterschaft oder Weltmeisterschaft teilnahmen.

Zu einem regelrechten Publikumsmagneten haben sich mittlerweile die Schweizermeisterschaften der Carrosserieberufe entwickelt: Sie gehören heute zum Branchenevent wie der Schnee in die Skiferien. Neun Fahrzeugschlosser, 12 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Berufssparte Carrosserielackierer/in und zehn aus der Sparte Carrosseriespengler/in kämpften in Langenthal um die Krone des jeweiligen Landesmeisters oder Landesmeisterin. Und das mit vollem Engagement. Wie zum Beispiel Fahrzeugschlosser Richard Matzinger von der Firma Moser AG in Steffisburg, der sich nach zwei strengen Prüfungstagen zum neuen Schweizermeister küren liess. Sein Fazit: «Heute hat alles gepasst. Mir sind keine Fehler unterlaufen, und ich konnte voll konzentriert durcharbeiten.» Aber hat der Berner seine Leistungen auch als goldmedaillenwürdig taxiert? «Zumindest grössere Hoffnungen habe ich mir schon gemacht», räumt er lachend ein. Die hatte der Zweitplatzierte Louis Meier (Emil Frey AG, Safenwil) wegen eines anfänglichen Zeitrückstandes schon früh begraben. Trotzdem reichte es am Schluss für die Silbermedaille und zum selber gesteckten Endziel, in die Top 3 zu kommen.

In der Berufssparte «Carrosserielackier/in» gaben die Damen mit einem Dreifachsieg den (Farb)Ton an: Michelle Fischer (Auto von Bergen AG, Meiringen) gewinnt die Silbermedaille, Rebekka Ott (Carrosserie Lang GmbH, Seewen) holt Bronze. Und Aurélie Fawer (Carrosserie Spiez AG) sichert sich nicht nur den Nachhaltigkeitspreis für ihr materialschonendes Arbeiten, sondern auch gleich noch den Schweizermeistertitel. Dies, obwohl ihr der eine oder andere Fehler unterlaufen ist und sie deshalb zwischenzeitlich den Fokus verloren hat: «Ich musste mich zwingen, die kleinen Missgeschicke aus meinen Gedanken zu streichen und vorwärts zu schauen», verriet die 19 Jahre junge Berufsfrau kurz nach der Siegerehrung. Ähnliches erlebte Sandro Sägesser, Schweizermeister bei den Carrosseriespenglern: «Zwei oder drei Handgriffe sind schief gelaufen, zudem hab ich mich noch etwas vom Zeitdruck stressen lassen», resümierte der Töfffan, der in der Freizeit am liebsten an zwei- und vierrädrigen Fahrzeugen schraubt. Am Schlussresultat änderte das jedoch nichts: Wie Aurélie Fawer reist auch Sandro Sägesser im kommenden August nach Russland, um dort an der Weltmeisterschaft (World Skills) die Schweizer Landesfarben zu vertreten.

Firmenportrait: 

Unter dem Namen Verband Schweizerischer Carrosserie-Industrie wurde dieser Arbeitgeberverband 1919 gegründet. Seither war der Verband ständigen Veränderungen unterworfen. Die eigenständige Schweizer Personenwagenindustrie mit ihren berühmten Cabrioletversionen (Graber, Heimburger, Tüscher) wurde durch den Nutzfahrzeug und Personentransportaufbau abgelöst, die gewerbliche Unternehmensstruktur ersetzte die industrielle.

Im VSCI sind rund 650 Firmen organisiert, welche sich in die Bereiche Nutzfahrzeuge und Personenwagen gliedern. Die Klein- und Mittelbetriebe mit 1 - 10 Beschäftigte herrschen mit über 85 % vor. Beim Fahrzeugbau haben sich dagegen vorwiegend die Grossbetriebe durchgesetzt, welche auch in der Lage sind, Spezialanfertigungen gerecht zu werden. Im Reparatursektor sind es vor allem Mischbetriebe wie Spenglereien und Lackierereien. Die dem VSCI angeschlossenen Betriebe beschäftigen rund 4500 Berufsleute und bilden zirka 1100 Lehrlinge in den Berufen Carrossier/in Lackiererei, Carrossier/in Spenglerei und Fahrzeugschlosser aus. In der Westschweiz nimmt die FCR "Fédération des Carrossiers Romands" die Interessen der Carrosseriebranche wahr.

Die Carrosseriebranche verfügt über einen GAV, der ab 01.02.2006 allgemeinverbindlich erklärt worden ist. Sämtliche Betriebe der Carrosseriebranche haben alle Lohn- und Arbeitszeit relevante Bestimmungen zu erfüllen und entrichten einen Berufs- und Vollzugskostenbeitrag.

Pressekontakt: 

Schweizerischer Carrosserieverband VSCI
Medienstelle
Strengelbacherstrasse 2B
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Telefon 062 745 90 87
michel.birchmeier @ vsci.ch
www.vsci.ch