Age-Stiftung veröffentlicht neues Age-Dossier: «mitenand und fürenand» – Betreuung im Alter
(Zürich)(PPS) Die politische Debatte über Betreuung im Alter gewinnt an Fahrt, wie der jüngste Beschluss des Nationalrats zeigt. Doch oft bleibt die Perspektive der Betroffenen im Hintergrund. Das neue Age-Dossier der Age-Stiftung setzt hier an: Es rückt die Lebenswelten älterer Menschen und ihrer Angehörigen in den Mittelpunkt und gibt Einblicke in ihre Erfahrungen mit Betreuungsangeboten. Dabei wird klar, was sich ältere Menschen wünschen: Selbstbestimmung und eine Begleitung auf Augenhöhe – ein «Mitenand» und «Fürenand».
Lücken in der Versorgung
Die Porträts im Age-Dossier zeigen die Bedeutung der Betreuung im Alltag älterer Menschen und unterstreichen deren Wunsch nach Selbstbestimmung. Die vorgestellten Angebote sind vielfältig, umfassend und zugänglich, auch wenn sie Betreuung in ihren Konzepten unterschiedlich gewichten und umsetzen. Allerdings sind diese innovativen Beispiele eher Ausnahmen als die Regel. Eine gänzlich bedürfnisgerechte, breit zugängliche und lückenlose Betreuung im Alter ist noch nicht gewährleistet. Trotz positiver Entwicklungen bestehen noch erhebliche Versorgungslücken, die es ausgehend von den Bedürfnissen der Betroffenen zu schliessen gilt.
Beziehung auf Augenhöhe statt «Betreuung»
Ältere Menschen verwenden selten den Begriff der «Betreuung». Stattdessen beschreiben sie konkrete Aktivitäten wie Ausflüge oder Gespräche, die ihr Wohlbefinden und das Gefühl von Zugehörigkeit oder Sicherheit fördern. Für sie ist eine Beziehung auf Augenhöhe entscheidend, in der sie als vollwertige Personen wahrgenommen werden. «Ältere Menschen suchen ein unterstützendes Miteinander – ein 'Mitenand' und 'Fürenand'», so Fleur Jaccard, Geschäftsführerin der Age-Stiftung. Diese Form der Begleitung soll ihre Fähigkeiten anerkennen, Mitgestaltung ermöglichen und ihre Selbstständigkeit unterstützen. Angebote sollten diese Erkenntnis stärker berücksichtigen.
Würdevolles Sterben als Luxus?
Das Age-Dossier thematisiert auch Betreuung am Lebensende. Dabei zeigt sich: Würdevolles Sterben in der Schweiz hängt von den eigenen finanziellen Mitteln ab. Dies verdeutlicht das Beispiel des Hospiz Schönbühl, das in den nächsten drei Jahren 350'000 Franken an Spendengeldern benötigt, um Finanzierungslücken zu schliessen. Es ist eine Tatsache, dass ein Grossteil der Patienten die gesamten Kosten für ihren Aufenthalt nicht selbst tragen können. «Dieser Fall zeigt, wie dringend die Finanzierung der Palliative Care in der Schweiz geklärt werden muss, um ein würdevolles Lebensende für alle zu ermöglichen», betont Silvan Wittwer, Projektleiter Public Affairs der Age-Stiftung. Es ist entscheidend, dass der Bundesrat die Motion «Für eine angemessene Finanzierung der Palliative Care» bedarfsgerecht umsetzt.
Das Age-Dossier: Print, digital und erstmals multimedial
Das neue Age-Dossier steht ab sofort auf www.age-stiftung.ch/age-dossier2025 zum kostenlosen Herunterladen und Bestellen bereit. Neben den schriftlichen Porträts ermöglichen auch zwei Videostorys multimediale Einblicke in die individuellen Lebenswelten und Bedürfnisse älterer Menschen. Für Bildmaterial wenden Sie sich bitte an inf@ age-stiftung.ch.
Die Publikationsreihe «Age-Dossier» adressiert gesellschaftlich relevante Themen, vermittelt Erfahrungswissen und stellt Praxisbeispiele vor. Das Age-Dossier erscheint in der Regel einmal jährlich. Weitere Informationen und bisherige Ausgaben auf www.age-stiftung.ch/public-affairs.
Über die Age-Stiftung
Die Age-Stiftung greift als unabhängige Förderstiftung gesellschaftsrelevante Fragen auf, die mit den Herausforderungen des Älterwerdens zusammenhängen. Sie setzt sich für zukunftsfähige Lösungen ein, damit ältere Menschen bis ans Lebensende selbstbestimmt leben können und gesellschaftlich eingebunden sind. Ein besonderes Augenmerk legt sie auf Menschen in vulnerablen Lebenslagen und fragilen Phasen. Weitere Informationen auf age-stiftung.ch.
Age-Stiftung
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8001 Zürich
Fleur Jaccard, Geschäftsführerin Age-Stiftung
fleur.jaccard @ age-stiftung.ch | Tel. 044 455 70 62