15 Projekte, um KMU zu helfen, sich in Krisenzeiten anzupassen

(Lausanne)(PPS) Fünfzehn KMU, Grossunternehmen und öffentliche Betriebe arbeiten gemeinsam mit der HES-SO an ebenso vielen Projekten, um ihre Anpassungsfähigkeit und Resilienz in Krisenzeiten zu stärken. Diese Projekte, die im Rahmen einer ausserordentlichen Ausschreibung ausgewählt wurden, werden während eines Jahres von Professorinnen und Professoren des Fachbereichs Ingenieurwesen und Architektur der HES-SO begleitet.

Biodiversitätsfreundliche Turbinen, CO2-freier Gemüseanbau, Lieferungen per Cargobike, Verkauf von Fasswein: Unternehmen wenden ganz unterschiedliche Mittel an, um sich einer ernsten Krisensituation anzupassen und ihre Resilienz zu stärken. Vor diesem Hintergrund hat der Fachbereich Ingenieurwesen und Architektur der HES-SO im vergangenen Jahr ihre Hochschulen dazu aufgerufen, ihre Partner aus dem sozialen und wirtschaftlichen Umfeld, die mit schwierigen Umständen konfrontiert sind, zu unterstützen, und hat zu diesem Zweck eine spezielle Projektausschreibung lanciert.

Aus den eingegangenen Eingaben wurden schliesslich fünfzehn Projekte ausgewählt, deren Kosten sich insgesamt auf CHF 750'000 belaufen und an denen vier der sechs Hochschulen für Ingenieurwesen und Architektur der HES-SO beteiligt sind. Sie stammen von privaten oder auch öffentlichen Partnern aus der Region und beschäftigen sich unter anderem mit der Versorgungskette, dem Ersatz und dem Management von Energieressourcen, der Cybersicherheit oder auch Renovierungen – und dies immer vor dem Hintergrund einer schweren Krisensituation und mit Blick auf die Resilienz.

Die Projekte dauern zwölf Monate und starten ab März/April 2023. Sie werden mit maximal CHF 50'000 finanziert, wobei dieser Betrag ausschliesslich für den Aufwand der beteiligten Professorinnen oder Professoren verwendet wird. Jeder externe Partner verpflichtet sich seinerseits, einen zusätzlichen finanziellen Beitrag von 10 % zu leisten sowie 10 % an Eigenleistungen zu erbringen.

Die Projektausschreibung unter dem Titel «Adaptabilité et résilience des entreprises face à une crise majeure» (Anpassungsfähigkeit und Resilienz in Krisenzeiten) bietet KMU, Grossunternehmen, öffentlichen Betrieben oder auch Verbänden die Möglichkeit, von den Kompetenzen der Lehrpersonen der Hochschulen des Fachbereichs Ingenieurwesen und Architektur der HES-SO zu profitieren. Sie folgt auf die Ausschreibung «Après COVID-19» von 2021, mit der von der Pandemie betroffene KMU bei ihren aF&E-Projekten unterstützt wurden. In diesem Rahmen wurden 33 Projekte durchgeführt.

CHANGINS: Potenzial des Verkaufs von Fasswein

Das Forschungsprojekt der CHANGINS Hochschule für Weinbau und Oenologie untersucht das Potenzial des Verkaufs von Fasswein als neue und nachhaltige Alternative, um die Abhängigkeit der Weinkellereien vom Glasmarkt zu verringern. Konkret will das Projekt, das in Partnerschaft mit der Cave de la Côte durchgeführt wird, die Akzeptanz und die Erwartungen der Konsumentinnen und Konsumenten an den Verkauf von nicht in Flaschen abgefülltem Wein ermitteln, untersuchen, wie und ob sich das System bei Wiederverkäufern umsetzen lässt, und Empfehlungen für den Verkauf von Fasswein erarbeiten.

HEIA-FR: Umweltfreundlichere Turbinen

Die Auswirkungen des Klimawandels sind an den Stauseen deutlich zu sehen. Das Westschweizer Energieunternehmen Groupe E ist verpflichtet, mit seinen Anlagen nachhaltige und lokale erneuerbare Energie zu produzieren. Beobachtungen zeigen, dass Seen und Wasserläufe in trockenen Sommern, die immer häufiger werden, nur wenig Sauerstoff haben. Dieses Phänomen der Schichtung und der Unterversorgung mit Sauerstoff ist im Schiffenensee klar zu erkennen und erfordert flussabwärts das Einblasen von Luft in das Wasser der Saane, was die Wasserkraftproduktion beeinträchtigt. In Partnerschaft mit Groupe E will die Hochschule für Technik und Architektur Freiburg (HEIA-FR) den Zustand des Schiffenensees über einen Sommer hinweg dokumentieren (Wassertemperatur und gelöster Sauerstoff) und die Strömungen modellieren, um herauszufinden, welche Wasserschicht von der Wasserfassung der Turbinen angesaugt wird und wie viel Sauerstoff sie enthält. Schliesslich sollen konkrete Massnahmen zur Anreicherung des turbinierten Wassers mit Sauerstoff vor Ort getestet werden.

HEPIA: Die Energiewende bei der Bewirtschaftung von Gewächshäusern unterstützen

Landwirtinnen und Landwirte, die Gewächshäuser bewirtschaften, haben ein Interesse am Einsatz von erneuerbaren Energien, um ihre Treibhausgasemissionen und ihre Stromrechnungen zu senken. Die Genfer Hochschule für Landschaft, Ingenieurwesen und Architektur (HEPIA) unterstützt sie in Partnerschaft mit den Genfer Stadtwerken bei diesem Vorhaben. Der Studiengang Agronomie führt ein Forschungsprojekt mit vier Zielen durch: Anpassung der bestehenden Gewächshäusern an erneuerbare Energien, Untersuchung der Auswirkungen von neuen Photovoltaik-Modulen auf das Wachstum und den Ertrag bestimmter Gemüsesorten, Beurteilung des Energiepotenzials und des wirtschaftlichen Nutzens sowie Ermittlung möglicher Finanzierungsquellen.

HES-SO Valais-Wallis: Intelligentes motorisiertes Cargobike

Lieferungen per motorisiertem Transportvelo – ob Front- oder Backloader – sind ein ideales Mittel, um den Stadtverkehr zu entlasten und den Ausstoss von Kohlenmonoxid zu vermindern. Steigungen, Unebenheiten, Vertiefungen und Schlaglöcher können aber dazu führen, dass sich der Motor des Lastenträgers unkontrolliert verhält und die Fahrerin oder der Fahrer aus dem Gleichgewicht gerät. Die HES-SO Valais-Wallis – Hochschule für Ingenieurwissenschaften (HEI) wird für die Firma Kargobike ein Kontrollsystem untersuchen, das verhindert, dass sich solche Störungen des Lastenträgers bei der Fahrt auf das Zugfahrrad auswirken.

 

Anhang: Liste der finanzierten Projekte

CHANGINS – Hochschule für Weinbau und Önologie
ConsoVrac, Cave de la Côte, Tolochenaz 

Hochschule für Technik und Architektur Freiburg – HEIA-FR
AshSoap, Definitely different, Les Giettes
HydroO2power, Groupe E, Granges-Paccot 

Hochschule für Landschaft, Ingenieurwesen und Architektur Genf – HEPIA
ASACE, SI, Genf 
CRYPTML, Ketl, Genf 
M2CER2, Peacock solutions, Lausanne-EPFL
MAESTRO, Relec, Yverdon-les-Bains 
Monistock, 2S Promo, Hergiswil 
Unfired Clay Bricks, Tuileries Fribourg et Lausanne (TFL), Crissier 

HES-SO Valais-Wallis – HEI
ACT, Neology, Lutry 
EC3DP, Celectis Sàrl, Sion 
Effic-IB, Lonza, Visp 
Exer_Go, ExerGo, Yverdon-les-Bains 
REACT, Kargobike, Sion
SiloCIMO, CIMO, Monthey

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